Nicht jeder hat das Glück und kann sich ein eigenes Haus am Meer in Italien, Spanien oder Portugal mit einem maritimen Garten leisten. Doch darauf muss nicht verzichtet werden, denn wer einen eigenen Garten besitzt, der kann diese neu gestalten und sich dafür von dem mitteleuropäischen Raum mit all seiner Farbenpracht, den duftenden Kräutern und Natursteinelementen inspirieren lassen.
Wodurch weist sich ein maritimer Garten aus?
Geprägt ist ein maritimer Garten unabhängig von seiner individuellen Lage stets durch die Nähe zum Meer sowie der charakteristischen Flora und Dekoelementen. Ein solcher Garten kann entweder direkt in Küstennähe liegen und somit automatisch die Natur der Region widerspiegeln aber auch ganz bewusst so angelegt sein. Dabei kann er das Flair der Nord-und Ostseeküste aufgreifen oder des Mittelmeers, ohne direkt am Meer zu liegen.
Zu den wichtigsten Gestaltungsmerkmalen zählen Sand, helle Kieselsteine, (Treib-)Holz sowie küstentypische Pflanzen und Gartenmöbel.
Ein maritimer Garten in heimischen Gefilden – ist das möglich?
Wer sich kein Haus in Portugal kaufen will oder kann, der holt sich ganz einfach die Küste zu sich nach Haus, dabei muss es nicht die Atlantikküste sein. Aber ist es möglich, überhaupt in unserer Region einen solchen Plan umzusetzen? Denn schließlich kann das Wetter sehr kalt werden und die Temperaturen sinken zudem in die Minusgrade. Aber werden die richtigen Pflanzen ausgewählt und einige Tricks und Kniffe beherrscht, dann bleibt der mediterrane Garten immer schön und es ist möglich, über viele Jahr das südländische Flair im heimischen Garten zu genießen.
Die richtige Bepflanzung – die Pflanzen prägen den Gartenstil
Es sind vor allem die charakteristischen Pflanzen, die den Stil eines Gartens prägen. Hier stellen maritime Gärten keine Ausnahme dar. Das Klima am Meer zeichnet sich durch relativ milde Sommer und Winter aus, aber auch durch hohe Niederschläge. Die Flora in Küstennähe ist aufgrund dieser besonderen natürlichen Gegebenheiten sehr speziell. Die Pflanzen, die in der Nähe des Meeres wachsen, die lieben vor allem Licht und Sand. Zudem sind diese Pflanzen an die teils doch sehr widrigen Gegebenheiten wie hoher Salzgehalt der Luft, starken Wind und sandigen Böden bestens angepasst.
Vor allem niedrige Stauden und Ziergräser prägen nicht selten das Bild eines Küstengartens, wie sie von den Dünen bekannt sind. In einem maritimen Garten sind diese Pflanzen häufig zu finden:
- Sanddorn
- Strandflieder
- Edeldisteln
- Ziergräser wie Strandhafer
- Strandkohl
- Heckenrose
Wer nicht das Glück, in der Nähe der Küste zu wohnen, aber dennoch klassische Küstenpflanzen in seinem Garten pflanzen möchte, der muss den Boden zunächst darauf vorbereiten. Denn die meisten dieser Pflanzen ziehen einen trocken und gut wasserdurchlässigen Boden vor. Es kann sein, dass vor dem Pflanzen die Gartenerde mit Sand und Schotter gemischt werden muss, damit Regen- und Gießwasser gut ablaufen und der Boden lockerer wird.
Die Auswahl der Pflanzen ist essenziell, wenn es darum geht, einen mediterranen Garten zu gestalten. Bereits wenige Sträucher und Bäume sowie Blumen können einen Unterschied machen. Vor allem duftende und essbare Pflanzen sind es, diese versprühen nicht nur optisch Urlaubsfeeling, sondern auch über die anderen Sinne. Damit es den Pflanzen im heimischen Garten so gut wie möglich geht, sollte versucht werden, die klimatischen Bedingungen der Mittelmeer-Region möglichst ähnlich zu gestalten, um so optimale Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört bspw. ein sonniger Standort, der zugleich windgeschützt ist. Pflanzen, die eher trockenen Boden gewöhnt sind, die können in einer zu nassen Erde schnell faulen. Empfehlenswert ist ein Steingarten in dieser Hinsicht. In diesem gedeihen die mediterranen Pflanzen besonders gut.
Mediterrane Pflanzen, die winterhart sind
Die meisten der Pflanzen, die sich in den südländischen Gebieten besonders wohlfühlen, haben es im Winter in unseren Klimazonen sehr schwer. Denn viele der mediterranen Pflanzen handelt es sich nicht um winterharte Gewächse. Damit über viele Jahre lang die Freude an dem blühenden Garten bleibt, gibt es drei Möglichkeiten:
Die wärmeliebenden Stauden und Bäume einfach gegen Arten ersetzen, die sich in diesen Breitengraden wohler fühlen. Diese sind in der Regel sehr pflegeleicht und sehen den südländischen Originalen sehr ähnlich.
Für die Pflanzen, die leicht empfindlich sind und im kalten Winter geschützt werden müssen, kann ein Winterquartier errichtet werden. Dafür die Pflanzen direkt in einen Kübel pflanzen, der dann in einen geschützten Bereich umquartiert wird, wenn die Temperaturen sinken.
Es gibt zudem mediterrane Pflanzen, die winterhart sind und die selbst mit den frostigen Temperaturen in diesen Breitengraden zurechtkommen.
Bei den winterharten Stauden, die selbst niedrigste Temperaturen in unserer Region aushalten, handelt es sich z. B.:
- Sonnenhut, Echinacea
- Fackellilie
- Schwertlilie
- Taglilie
- Tigerlilie
- Lavendel
Im Sommer beeindrucken die Pflanzen durch ihre einzigartigen Blüten und jeder Garten wird durch sie in ein wahres Urlaubsparadies verwandelt.
Bäume – leider halten nur die wenigsten den kühlen Temperaturen stand
Olivenbäume, Zypressen und Zitrusbäume sind die Klassiker unter den mediterranen Bäumen. Das Problem ist, dass nur die wenigsten dieser wärmeliebenden Arten unsere kühleren Regionen standhalten. Aber es gibt durchaus einige Überlebenskünstler, die in das grüne Paradies im heimischen Garten geholt werden können. Denn die meisten Palmenarten haben keinerlei Probleme mit kaltem Wetter und überstehen selbst den mitteleuropäischen Winter. Besonders beliebt sind Nadelpalme, Hanfpalme und Zwergpalme. Diese sind winterhart und recht pflegeleicht.