Urban Gardening - der neue Trend, Grünes selbst zu schaffen

Urban Gardening – der neue Trend, Grünes selbst zu schaffen

Die Kunst des Gärtnerns und des Gartenanbaus werden seit Jahrtausenden gepflegt. Der Garten dient dabei nicht nur unbedingt dem Zweck, einen direkten Ertrag an Früchten, Gemüsen oder Blumen zu erbringen, sondern hat oft auch künstlerischen oder spiritueller Charakter, wie Zen-Gärten oder Klostergärten zeigen. Gärten werden angelegt, um der Erholung und Freizeitgestaltung oder auch der Meditation oder der Belehrung zu dienen. Es gibt viele verschiedene Gartenformen, vom Nutzgarten mit Obstbäumen und Gemüsebeeten, Kräutergärten und Kleingärten bis zu großen öffentlichen Parks wie den botanischen Gärten, japanischen oder englischen Gärten.

Die neue Lust am Selbergärtnern

Eine der großen Wieder- oder Neuentdeckungen der letzten Jahre ist die Lust, selbst zu gärtnern, mit eigenen Händen anzupflanzen und zu ernten. Immer mehr Menschen – besonders Stadtbewohner – möchten die Zufriedenheit erleben, die das Säen und Pflanzen, das Hegen und Pflegen und nicht zuletzt das Ernten im selbstgeschaffenen grünen Glück bedeutet. Zu wissen, was in den Früchten der Arbeit steckt, die man von der Aussaat bis zur Ernte auf sich genommen hat, ist nach all den endlosen und immer wiederkehrenden Lebensmittelskandalen ein zusätzlicher Ansporn, die „Sache“ selbst in die Hand zu nehmen.

Urban Gardening – Gartenbau in der Großstadt

Wikipedia erklärt: „Ein Garten ist ein abgegrenztes Stück Land, in dem Pflanzen unter mehr oder weniger intensiver Pflege mit Hilfe von Gartengeräten angebaut werden“. Ausgehend von der Überlegung, wie Selbstversorgung mit Gemüse, Obst und Kräutern ohne ein eigenes Stück Land verwirklicht werden könnte und dem weltweit – vor allem in den Metropolen – wachsenden Bedürfnis, sich städtischen Raum zurückzuerobern, hat sich ein regelrechter Boom um Urban Gardening und Urban Farming oder auf Deutsch: dem Urbanen Gärtnern, entwickelt.

Guerilla-Gärtner als Pioniere des Urban Gardening

Das, was inzwischen als Urban Gardening oder Urbanes Gärtnern bekannt und verbreitet ist, begann vor ein paar Jahren mit Guerilla Gardening, einer Protestbewegung aus Großbritannien, die vor allem in westlichen Großstädten Anhänger fand. Während deren politisch motivierte Anhänger mit „Seedbombs“ den allgemeinen Protest „gegen die Monokulturen des Spießbürgertums“ übten, ging es anderen eher darum, mehr Natur in die Betonwüsten und die städtischen Blumenrabatten zu bringen. Damit sollte dem Wunsch nach urbaner Selbstversorgung und lebenswerter Umwelt Rechnung getragen werden.

Das Interesse an lokal und umweltverträglich produzierten Nahrungsmitteln steigt ständig und entspringt auch allgemeiner sozialer Bewegungen wie beispielsweise Slow Food. Beim Gärtnern in der Stadt begrünen die Bürger gemeinsam brach liegende Flächen wie Baumscheiben, Mittelstreifen, Verkehrsinseln und nutzen verlassene Industriegrundstücke, Dachgärten und Hinterhöfe für den bevorzugt ökologischen Anbau. Viele dieser Aktivitäten haben bereits weit über den eigenen Stadtrand hinaus Bekanntheit erlangt, wie z.B. die Prinzessinnengärten in Berlin, die geführte Garten-Rallye des Projektes „Urban Gardening 2.0“ durch ausgewählte Urbane Gärten Hamburgs, das Projekt Agropolis in München und seit 1996 das vielerorts nachgeahmte Projekt Internationaler Gärten in Göttingen.

Nicht zuletzt zeigt das Projekt der essbaren Stadt an der alten Stadtmauer von Andernach, das sich sogar der Erhaltung alter Arten und der Artenvielfalt gewidmet hat, was möglich ist, wenn Bürger die Flächen ihre Städte zum Gärtnern nutzen.

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