Sie kennen sicherlich auch die eine oder andere Person in Ihrem Bekanntenkreis, die in Panik ausbricht, wenn sie nur eine Biene oder Wespe in ihrer Nähe erblicken. Auf die Frage, warum so ein Drama gemacht wird, ist die Antwort oftmals: Ich bin allergisch! Ein Stich könnte mich umbringen!
Aber ist eine Allergie gegen Insekten, bzw. gegen Bienen- oder Wespenstichen wirklich so dramatisch? Lassen Sie uns in unserem heutigen Beitrag auf dieses Thema eingehen.
Was ist dran an allergischen Schocks mit Todesfolge? Oder sind viele Argumente nur aufgebauscht? Versuchen wir der Wahrheit und Mythos auf den Grund zu gehen.
Die Bienen-Allergie
Für einen nicht allergisch reagierenden Menschen ist der Stich einer Biene zwar schmerzhaft, aber sicherlich nicht tödlich. In den meisten Fällen tragen die Personen eine Rötung und eine leichte Schwellung der betroffenen Hautpartie davon.
Aber nicht jeder Stich ist gleich. Durch verschiedene Bienenarten können auch verschiedene Symptome bei einem Stich hervorgerufen werden und die Auswirkungen können dementsprechend variieren.
Lediglich bei etwa 3 % der Bevölkerung kann der Stich einer Biene ernste Konsequenzen mit sich bringen, die im schlimmsten Fall tödlich ausgehen können.
Sollten Sie nach einem Bienenstich bereits einmal heftige körperliche Reaktionen bemerkt haben, die über eine Schwellung, Schmerz und Rötung hinausgegangen sind, dann könnte das ein Zeichen dafür sein, dass hier eine Allergie nicht auszuschließen ist.
In diesem Fall ist es immer ratsam, ein sogenanntes Notfall-Kit für Erste-Hilfe-Maßnahmen mit sich zu führen und umgehend nach einem Stich einen Arzt aufzusuchen.
Die Wespen-Allergie
Im Gegensatz zur Bienen-Allergie weist bei den Wespen ein größerer Personenkreis allergische Reaktion auf, wenn diese einmal zusticht. 10 % der Bevölkerung reagiert allergisch auf einen Wespenstich.
Auch eine Wespen-Allergie kann lebensbedrohliche Auswirkungen haben und darf in keinem Fall unterschätzt werden. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, dass eben jeder Stich, auch bei einem Allergiker, immer die gleichen körperlichen Reaktionen hervorruft.
Hier sind Abhängigkeiten von der Menge des injizierten Giftes, der Wespenart und auch der „Wespen-Saison“ festzuhalten.
Sollte aber der begründete Verdacht einer Allergie vorherrschen, dann ist eine ärztliche Konsultation notwendig, um für den Fall der Fälle mit den richtigen Informationen und Notfallmaßnahmen vertraut zu sein.
Die Hummel-Allergie
Hummeln! Die friedlichen, dicklichen Flügelinsekten, die sich selbst wundern, dass sie fliegen können. Weniger aggressiv als Bienen und Wespen können auch sie allergische Reaktionen auslösen, die nicht weniger ernst zu nehmen sind.
Hummeln stechen nicht? Oh, doch, das tun sie. Somit können wir diesen Mythos widerlegen. Sie gebrauchen ihren Stachel ebenso wie Biene und Wespe, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihr Nest in Gefahr ist.
Im Gegensatz zur Gattung der Bienen, bei denen die Drohnen, also die männlichen Vertreter, keinen Stachel haben, verfügen männliche Hummeln sehr wohl über eine solche Waffe und die Zahl der potenziellen „Stecher“ ist somit um ein Vielfaches größer.
Auch wenn die gemütliche Hummel als weniger aggressiv anzusehen ist, so können auch Hummelstiche zu extremen körperlichen Reaktionen bei Menschen führen, die hier für anfällig sind. Allergiker benötigen auch hier umgehende medizinische Unterstützung.
Das Notfall-Kit bei Insektenstichen
Wir haben jetzt schon viel über Insektenstiche und ihre möglichen allergischen Reaktionen darauf, erfahren und dass ein Notfall-Kit Leben retten kann.
Werfen wir einen kurzen Blick auf den Inhalt eines solchen Notfall-Sets:
In der Regel umfasst dieses Set drei wichtige Medikamente, die im Falle eines anaphylaktischen Schocks Leben retten können:
- Kortison-Präparat, damit Schwellungen schnell zurückgehen
- Antihistaminikum, das allgemein bei allergischen Reaktionen eingesetzt wird
- Adrenalin-Fertigspritze, zur Stabilisierung von Kreislauf und Blutdruck
- Oftmals ist ebenfalls ein Medikament gegen Asthma
Im Falle einer diagnostizierten Allergie oder bei der Annahme einer solchen, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Allergologen. Er wird Ihnen medizinisch zur Seite stehen, Sie beraten und in die Handhabung eines Notfall-Kits einweisen.
Fazit
Auch wenn Insektengiftallergien oft unterschätzt werden, so haben wir gesehen, dass sie im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein können. Es ist daher wichtig, die Wahrheit und die Mythen zu kennen.
Nicht nur Bienen- und Wespenstiche, sondern auch Hummelstiche können für einen Teil der Bevölkerung mit lebensbedrohlich sein.
Sie können schwere allergische Reaktionen auslösen, die im Ernstfall und bei zu spät ergriffenen Maßnahmen tödlich enden können.
Auch Menschen ohne Vorerkrankungen oder die bereits mehrere Male gestochen wurden, ohne dass eine bedrohliche Reaktion die Folge war, können allergische Reaktionen auf Insektenstiche entwickeln.
Im Prinzip lässt sich sagen, dass niemand vor einer eventuellen und plötzlich auftretenden Allergie vor Insektenstichen gefeit ist. Es ist also von besonderer Bedeutung, sich der Risiken bewusst und auf entsprechende Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Ob bereits eine Allergie diagnostiziert wurde oder nicht, es ist von großer Bedeutung, sich der Gefahren durch Insektenstiche, wie Bienen, Wespen oder Hummeln, bewusst zu sein.
Es gibt keine Garantie für eine Immunität auf Lebenszeit gegenüber Insektengiften. Wir sollten uns immer bewusst sein, im Umgang mit Insekten vorsichtig zu sein und vielleicht auch lieber einmal zu viel als zu wenig einen Arzt nach einem Insektenstich zu konsultieren.