Wer seinen Garten liebt, der weiß, dass Insekten in der Natur eine wichtige Rolle spielen. Sie dienen als Bestäuber für viele Pflanzen oder als Nahrung für die verschiedenen Tiere wie Igel und Vögel. Aber es gibt auch „Gartenbewohner“ mit denen selbst der absolute Naturfreund keinen Frieden schließen kann: Die Wühlmaus. Mit Vorliebe verspeisen sie mit ihren scharfen Zähnen Wurzelgemüse, Blumenzwiebeln und die Wurzeln von jungen Gehölzen und Bäumen.
Wie aber erkennt man, dass sich im Garten so ein Plagegeist niedergelassen hat? Und was kann man gegen diese tun? Das wird im folgenden Ratgeber erklärt.
Wie ist es möglich, eine Wühlmaus zu erkennen?
Sie kommen nicht in friedlicher Absicht in den Garten, sondern sie wollen nur eines: Fressen! Die Wühlmaus oder richtig die Schermaus treibt es in den Gärten recht bunt. Eben daher ist sie bei den Gartenbesitzern und Hobbygärtner auch nicht gern gesehen und geht ihnen zu deutsch gesagt „ordentlich auf die Nerven“. Jedoch ist es möglich, sie mit kleinen Hilfsmitteln und einfachen Hausmitteln zu vertreiben.
Das auffälligste Kennzeichen, dass eine Wühlmaus sich im Garten breit macht sind die Erdhaufen, die überall im Garten zu erblicken sind. Doch genau hier heißt es Vorsicht walten lassen, denn es könnte sich auch um einen Maulwurf handeln. Eben dieser zählt zu den geschützten Arten und darf daher weder gefangen noch getötet werden.
Wie kann man nun herausfinden, ob es sich um einen Maulwurf handelt oder eben um den Plagegeist Wühlmaus? Das funktioniert durch das genaue Betrachten der Erdhaufen selbst. Handelt es sich um eine Wühlmaus, dann befindet sich das Loch meist eher am Rand des Hügels, während der Maulwurf seinen Eingang mittig setzt. Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Wühlprobe. Dafür einfach mit den Händen den Gang etwas freilegen und abwarten. Ist dieser nach kurzer Zeit wieder verschlossen, dann wohnt unter dem Hügel eine Wühlmaus, die wieder für Ordnung in ihrem Zuhause gesorgt hat. Anders die Maulwürfe, die eher pragmatisch veranlagt sind. Sie legen ganz einfach einen neuen Gang an, der im übrigen aufgrund der Form des Maulwurfes eher breit-oval ist im Gegensatz zu dem der Wühlmaus, der hoch-oval angelegt ist. Zu guter Letzt sagt der Erdhügel selbst etwas über den Schaffer aus. Sollte dieser mit Wurzeln oder anderen Pflanzenteilen versetzt und dieser sollte eher länglich und flach sein, dann ist das ebenfalls ein Zeichen dafür, dass dort eine Wühlmaus haust.
Wissenswert: Die Wühl- bzw. Schermaus ist die einzige Maus, die einen Hügel hinterlässt. Es gibt keine andere Maus, die so viel Schaden an den Pflanzen anrichtet wie sie. Eine Wühlmaus ist zwischen 12 und 22 Zentimeter groß und hat einen langen Schwanz. Das Fell ist sandfarben bis schwarz, wobei die Unterseite deutlich heller ist.
Wühlmäuse bekämpfen – was funktioniert?
Wühlmäuse können das gesamte Jahr über bekämpft werden. Am größten sind die Erfolgsaussichten von Herbst bis Frühjahr. Der Grund ist, dass die Tiere auch in den Wintermonaten aktiv sind und finden außerhalb der Gartensaison weniger zu fressen, womit Köder besser angenommen werden. Das bedeutet, dass Maßnahmen im Sommer weniger erfolgreich sind.
Am besten werden Wühlmäuse im Spätherbst bekämpft, solange der Boden noch offen ist. Auch das zeitige Frühjahr eignet sich, bevor die Wühlmäuse mit der Vermehrung beginnen. Bei der Bekämpfung sind nicht nur einzelne Grundstücke in die Bekämpfung mit einzubeziehen, sondern möglichst sämtliche Flächen des Wohngebietes oder der Kleingartenanlage. Der Grund dafür ist, dass die jungen Wühlmäuse während der Vegetationsperiode neue Flächen besiedeln.
Wissenswert: In der Paarungszeit bekommen Wühlmäuse bis zu 20 Junge, die von März bis September andauert. Als wäre dies nicht schon genug, so erreichen die Jungen bereits im gleichjährigen Herbst die Geschlechtsreife und sorgen somit ihrerseits für den Fortbestand der Art und um die Gärten in Angriff zu nehmen.
Eine geeignete und besonders effektive Methode ist die Wühlmausfalle. Hier gibt es bewährte Fanggeräte wie bspw. die klassische Zangenfalle, die bayerische Wühlmausfalle und einige andere. Zu bevorzugen sind allerdings die Kastenfallen, schon allein aus Tierschutzgründen, da den anderen Modellen gelegentlich auch Maulwürfe zum Opfer fallen.
Die Fallen-Methode: Mit System vorgehen
Wichtig ist, dass bei der Fallen-Methode mit System gearbeitet wird. Am besten wird in der Gartenecke begonnen und von dort wird dann jeder aktive Gang mit einer oder mehreren Fallen bestückt. Mehrmals täglich sollten die Fallen kontrolliert werden. Zudem sollten immer wieder neue aufgestellt werden, bis zu dem Zeitpunkt an dem nichts mehr gefangen wird.
Wissenswert: Nicht nur in der Erde begibt sich die Wühlmaus auf Nahrungssuche, aber verbringt letztendlich die meiste Zeit ihres Lebens in den von ihr knapp unter der Oberfläche angelegten Gangsystemen. Nur hin und wieder kommt sie nach draußen.
Für eine durchschnittliche Gartengröße von 500 Quadratmetern werden rund 20 Fallen benötigt, um eine Wühlmausplage in den Griff zu bekommen.
Tipp: Die Mäuse sind sehr geruchsempfindlich und daher sollten die Fallen ausschließlich mit Handschuhen angefasst werden. Zudem sollten neue Wühlmausfallen gründlich mit Erde abgerieben werden. Der Grund ist, dass neue Fallen aus Metall oft mit einem dünnen Ölfilm überzogen sind. Am besten die Falle mit einem geruchsneutralen Reinigungsmittel abwaschen wie bspw. Kernseife, bevor diese dann mit Erde eingerieben werden.
Welche Wühlmausköder eignen sich?
Wer eine Lebendfalle Maus aufstellt, der benötigt den passenden Köder, damit die Maus in die Falle geht. Als besonders geeignet haben sich geschälte Möhren und Selleriestücke bewährt.
Die gespannte Falle, die mit dem Köder bestückt ist, wird dann vor den freigelegten Gang gesetzt, der dann wieder lichtdicht verschlossen wird. Grundsätzlich ist es möglich, eine solche Falle auch ohne Köder aufzustellen, doch mit einem solchen sind die Fangerfolge auf jeden Fall höher, da der Nager mit etwas Leckeren angelockt wird.
Das Loch kann nach dem Aufstellen der Falle entweder mit einem Brett oder einem schwarzen Eimer abgedeckt werden. Aufgrund dessen, dass die Kastenfallen nur einen Eingang haben, sollten in jedem Gang am besten zwei Fallen direkt nebeneinander aufgestellt werden und dies mit einander abgewandten Eingängen.
Zwar gibt es im Fachhandel auch spezielle Wühlmausköder, doch diese vergiften die Tiere. Auch wenn der Einsatz erlaubt ist, so ist das nicht jedermanns Sache.
Ist es möglich, einem Wühlmaus-Befall vorzubeugen?
Viele Gartenbesitzer fragen sich, ob es möglich ist, einer Wühlmausplage vorzubeugen, damit diese sich erst gar nicht im heimischen Garten niederlassen. Ein Trick ist, ihnen den Zugang zu versperren. Funktionieren tut dieses, in dem ein feinmaschiger Maschendrahtzaun horizontal unter der Oberfläche verlegt wird. Dies ist sicherlich eine Menge Aufwand und wer es sich einfacher machen will, der setzt auf spezielle Drahtkörbe für Bäume, Sträucher und Pflanzen, die ebenfalls im Handel angeboten werden.